Wenzel Schmid
Schmiedegehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Wenzel Schmid wurde am 11.4.1894 in Gässing (Böhmen) geboren. Er arbeitete als Schmiedegehilfe in Böheimkirchen (Niederösterreich). Er schloß sich der freien Gewerkschaft an.
"Rote Hilfe"
Ab 1934 wurde Wenzel Schmid für die "Rote Hilfe" aktiv.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 11. 8. 1941 wurde Wenzel Schmid verhaftet und am 5. 9. 1942 gemeinsam mit Bernhard Cevela und Rupert Grünzweig (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 18.12.1942 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus dem Urteil
„Der komm. Parteifunktionär Wenzel Schmid aus Kirchweg hatte schon im Herbst 1939 den landwirtschaftlichen Hilfsarbeiter Bernhard Cevela (…), den er für die KPÖ gewonnen hatte, dazu veranlasst, sich ein Rundfunkgerät anzuschaffen, um Auslandssender, insbesondere die deutschen Nachrichten des Moskauer Senders, abhören zu können. Nachdem sich Cevela ein Rundfunkgerät gekauft hatte, fanden in seiner Wohnung wiederholt Zusammenkünfte mehrerer Personen statt, bei denen die Sender Moskau, London und Straßburg abgehört wurden und Schmid anschließend an die abgehörten Sendungen Vorträge über den Kommunismus und die Zustände in der Sowjetunion hielt, die er im besten Lichte darstellte. Diese Zusammenkünfte wurden auch nach Kriegsausbruch im Herbst 1939 bis in den Mai 1941 fortgesetzt.“
Mahnmal
Sein Name steht am Mahnmal am Hauptfriedhof St. Pölten.
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien